Das Rad des Lebens niemals still steht. Nach jeder auch noch so dunklen Nacht beginnt ein neuer Tag. Diese Gewissheit hilft dir, auch in schwierigen Situationen dein Vertrauen ins Leben zu stärken.
Natur-Momente schaffen Urvertrauen in das Rad des Lebens
Die Landschaft liegt noch im Dämmerlicht, nur an einer Stelle färbt sich der Himmel karminrot und kündigt den Sonnenaufgang an. Langsam, aber stetig schiebt sich die goldene Kugel über den Horizont und taucht die Welt in warmes Licht. Ein neuer Tag beginnt.
Im vergangenen Jahr durfte ich die Faszination dieses heiligen Augenblicks mehrfach direkt am Strand beobachten. Aber auch dieser Tage ist es magisch, wie das erste Sonnenlicht durch die Bäume strahlt und die Nebel langsam auflöst oder auf dem Rauhreif glitzert.
Tag für Tag wiederholt sich dieses Schauspiel überall auf der Welt. Die Erde dreht sich gemächlich weiter und zu einem genau vorauszuberechnenden Zeitpunkt verschwindet die Sonne wieder ebenso spektakulär am Horizont. Der Tag ist der kleinste Zyklus, aber mit derselben Regelmäßigkeit füllt sich die Sichel des Mondes am Himmel bis zum Vollmond, um dann ohne Pause wieder abzunehmen, bis sie an Neumond gar nicht zu sehen ist. Und schon beginnt der Kreislauf von vorne. Frauen sind durch die Menstruation, die sich ja an dem Mondzyklus orientiert, noch enger mit dem Zyklischen verbunden. Das Symbol alles Weiblichen ist der Kreis: eine Linie ohne Anfang und Ende
Noch größer ist der Kreislauf der Sonne über die Jahreszeiten hinweg. Jedes Jahr wieder erleben wir, wie im Frühling die Tage länger und wärmer werden bis zum Wendepunkt im Hochsommer. Dann geht es wieder abwärts, die Sonne steigt nicht mehr so hoch in den Himmel hinauf, es wird kälter und dunkler. Bis auch hier der Wendepunkt erreicht ist und wir wieder in die hellere Jahreshälfte eintauchen.
Und dann im November steuern wir auf den Tiefpunkt zu. An manchen Tagen wird es dann nicht mehr richtig hell und alles Leben draußen hat sich soweit es geht unter die Erde zurückgezogen. Für unsere Vorfahren war der Winter eine Zeit, in der das Leben durch Frost und Hunger ernsthaft in Gefahr war.
Den Lauf der Natur verstehen. Lies hier einen Artikel zur Wintersonnenwende im Blog.
Um in dieser lebensbedrohlichen Situation nicht die Hoffnung zu verlieren, holten sie sich die immergrünen Fichten ins Haus. Bis heute noch singen wir »Oh Tannenbau, wie grün sind deine Blätter!« ungeachtet dessen, dass Nadeln an den Zweigen sind. Es gibt keine Blätter draußen, deswegen müssen die immergrünen Nadelbäume herhalten, um den Glauben an den nächsten Frühling zu bewahren.
Solange die Erde auf der Umlaufbahn bleibt, bestimmt der unbeirrbare Lauf der Sonne die Länge unserer Tage und damit das Wachstum auf der Erde. Auf jede Nacht folgt ein Tag, auf jeden Winter folgt ein neuer Frühling.
Das Leben verläuft in Zyklen
Das scheint eine banale Aussage zu sein, die jedes Kind kennt. Und doch ist sie vielen Menschen in der Tiefe ihrer Bedeutung nicht bewusst. Der Rhythmus der Natur, der Wechsel von hell und dunkel, ist das Fundament, auf das ich mich immer und überall verlassen kann.
Wenn ich das vollkommen verinnerlicht habe, kann mich so schnell nichts aus der Bahn werfen. Als Kinder von Mutter Erde finden wir in dieser Beständigkeit Halt, den wir vielleicht in unserer Familie nicht hatten. Je enger ich mich mit der Natur verbinde und den Puls alles Lebendigen darin spüre, desto unerschütterlicher wird mein Vertrauen ins Leben.
Ja, manchmal werden wir durchgeschüttelt und stecken in tiefen Krisen. Auch dafür gilt: Die dunkelste und kälteste Stunde ist die vor Sonnenaufgang. Dieses Gesetz ist unumstößlich und du kannst es jeden Tag aufs Neue überprüfen und körperlich erfahren, wenn du früh genug aufstehst. Daraus lernen wir: Wenn es am schlimmsten ist, ist der Wendepunkt bald erreicht und es wird besser.
Mit einer guten Portion Urvertrauen auf die Basis unseres Lebens lassen sich kleine und große Vertrauenskrisen viel schneller überstehen.
Raus aus dem Drama
Fehlt aber das Vertrauen, kommt ganz schnell die Angst dazu. Wenn wir der Angst Raum geben, entwickelt sich im Handumdrehen aus der Situation ein Drama. Alles ist ganz schlimm und wer weiß, was noch alles Furchtbares kommen könnte!
Die Emotionen schlagen hoch, wir malen uns das Inferno in allen Farben aus und sehen die Lösungen nicht mehr. Statt die Ruhe zu bewahren und die einzigen richtigen Schritte zu machen, verausgaben wir uns und laufen in Sackgassen. Oder wir bleiben in unseren Löchern sitzen und graben sie sogar noch tiefer. Dann wird es immer schwieriger, die Möglichkeiten und Auswege zu erkennen.
Da hilft nur ein rigoroser Schnitt: raus aus dem Drama, rein ins Vertrauen. Das beruhigt sofort die Nerven. Hör auf, die Sache mit deinen Gedanken und ihren ständigen Wiederholungen zu dramatisieren! Du machst sie noch schlimmer als sie ist.
Gehe lieber raus in die Natur, fühle den Boden unter deinen Füßen, spüre wie dein Atem beim Laufen schneller wird und dein Herz klopft, streife alle Negativität ab und fülle dich mit frischer, guter Energie auf.
Bei einem Spaziergang im Wald bekommst du wieder Boden unter den Füßen und fühlst dich gut geerdet.
Diese Standfestigkeit brauchst du, um die Situation, die dich aus der Bahn geworfen hat, souverän zu ordnen und zu regeln.
Mit Geduld und Ausdauer
Als junger, behüteter Mensch ist man es nicht gewohnt, auch mal eine schwere Last zu tragen und eine unangenehme Situation auszuhalten.
Manchmal ist es schon unerträglich, wenn die Antwort auf eine Whats App Nachricht erst Stunden später oder gar am nächsten Tag kommt. Ausdauer und Geduld sind die kleinen Schwestern des Vertrauens. Nicht gleich verzweifeln, wenn es mal nicht so läuft, wie du es dir vorgestellt hast!
Das Leben ist ein ständiges Training, das uns mit jedem Tag neue Situationen schenkt, um zu wachsen und so immer mehr Vertrauen und Sicherheit zu bekommen, dass man alles schafft,komme, was mag. Du bist stärker als du glaubst! Jede Erfahrung im Leben stärkt unsere Resilienz, die Fähigkeit, gut mit Krisen umzugehen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen.
Die Natur ist mir dabei ein gutes Vorbild. Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell sich die »grüne Kraft« Flächen wieder zurückerobert. In wenigen Jahren wachsen auf den Dächern verlassener Häuser Birken, überwuchern die Brombeeren Schuttplätze und sprengen Löwenzahn und Co Asphaltdecken.
Die Natur kommt auch mit vertrockneten Fichtenwäldern zurecht. Es dauert seine Zeit, aber dann entsteht ein bunter und gesunder Mischwald unter den abgestorbenen Bäumen.
Wenn ein Orkan durch mein Leben fegt und einen Kahlschlag hinterlässt, glaube ich daran, dass mit der Zeit wieder neues Grün wachsen wird.
Das ganze Leben ist ein Auf und Ab ist. Das Rad des Lebens dreht sich immer weiter. Darauf kannst du dich vollkommen verlassen. Der Fluss deines Lebens bringt dich zu immer wieder neuen Ufern.
Je enger du dich mit der Natur verbindest, desto unumstößlicher ist dein Vertrauen; desto mehr kannst du darauf bauen, dass du auch jede unvorhergesehene Situation meistern wirst.
Wenn ich aus dem Fenster schaue, fällt mein Blick auf einen Haselstrauch, an dem noch die letzten Blätter hängen. An den kahlen Zweigen hängen bereits die kleinen Schwänzchen, bereit dafür bei den ersten warmen Februartagen ihren schwefelgelben Pollenstaub in den Wind zu entlassen. Bis dahin wird die Sonne noch oft auf- und untergehen – garantiert.
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Verwandele mit jedem weiteren Monat dein Leben mehr und mehr in Schönheit!
Dieser Artikel und viele weitere zu diesem Thema ist Teil des Maas Magazins No. 23 VERTRAUEN.
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Anita Maas ist Apothekerin, Heilpflanzenkundige und ausgebildete Schamanin in der Tradition der Q’eros (Peru). Seit 2015 gibt sie das Maas Magazin für ein bewusstes und erfülltes Leben heraus. Sie begleitet mit ihrer schamanischen Arbeit und in Natur Coachings Menschen auf dem Weg zu sich selbst.